Was ist Leben? Was ist Kunst? Kann ein Kunstwerk „lebendig“ sein? Ab wann ist ein Kunstwerk lebendig? Wie viel Bewegung oder Veränderung braucht das Kunstwerk, um als lebendig wahrgenommen zu werden? Wie lässt sich diese Lebendigkeit ausstellen? Was passiert wenn ich Leben in ein Kunstwerk bringe? Welche Reflexionen über das Leben sind im Rahmen der Kunst damit möglich?
Diese Fragen beschäftigten mich auf praktischer Ebene im Zuge meines Abschlussprojekts an der Ortweinschule in Graz und zuvor auch in theoretischer Hinsicht in meinem Kunstgeschichte Studium. Da sich natürliche Prozesse, wie Wachstum und Zerfall, häufig sehr langsam vollziehen, nehmen wir sie in unserem Alltagsstress kaum wahr. Daher war das Ziel dieses künstlerischen Projekts „Veränderung und Wandel“ aufzunehmen und zu dokumentieren, um Leben sichtbar werden zu lassen.
Die Installation selbst zeigt bepflanzte Kapseln aus Keramik und Metall, die im Außenraum platziert und anschließend mehrere Wochen hindurch beobachtet wurden. Als Symbol für menschlich errichtete Grenzen weisen sie durch die verschiedenen keramischen Stadien unterschiedliche Verfallsdaten auf. So werden einige dieser begrenzten Räume relativ rasch zerfallen, andere wiederum wesentlich länger den Witterungsbedingungen standhalten. In diesem Sinne stehen die Prozesse der Veränderung im Zentrum der Arbeit.